
Schul-WM
31 Jul
Schul-WM
Schul-WM in Wilting
Bunt, heiter, vielfältig, ausgelassen, sportlich, begeistert – einfach nur fanatisch schön, das waren die beiden Schul-WM-Tage am vergangenen Wochenende in Wilting. Lange vor der eigentlichen WM in Katar schlüpften knapp 160 Schülerinnen und Schüler in Trikots von 16 WM-Teilnehmern, die das Organisationsteam um Schulleiterin Cornelia Kiener und SV-Ehrenvorsitzenden Karlheinz Sölch ausgesucht haben. Dabei durften natürlich WM-Größen wie Brasilien, Spanien, Frankreich oder Deutschland und das Gastgeberland Katar nicht fehlen. Mit dabei waren auch die Geheimfavoriten aus Belgien, der Schweiz und Dänemark. Kanada, Ecuador und Mexiko bildeten den amerikanischen Kontinent ab. Ghana, Senegal und Marokko vertraten die Fraktion Afrikas und aus Asien ergänzten Japan und Südkorea das Teilnehmerfeld. Und mit Außenseiter Südkorea wurde der erste Fußball-Weltmeister des Jahres 2022 ermittelt.
Beschirmt wurde das Turnier von Kaplan Stephen Luyima (selbst aus Uganda stammend) und dem ehemaligen Schulrektor Reinhard Hößl (repräsentierte das Nachbarland Tschechien). Und auch der Schirmherr der Schul-WM von 2018 Kaplan Dr. Remy Kasanda (Kongo) kam extra aus Regensburg, um an beiden Tagen das Flair einer unbekümmerten Welt zu erleben. Für den Bayerischen Fußball-Verband schnupperten Bezirksvorsitzender Thomas Graml und Kreisvorsitzender Werner Mages WM-Luft. Beide zeigten sich begeistert und lobten das Projekt als Paradebeispiel einer gelingenden Kooperation von Schule und Verein. Für die Gemeinde Traitsching war das „Vize-Staatsoberhaupt“ Benedikt Weber in dreifacher Funktion am Start, denn er hatte auch noch als Sponsor und Vater das marokkanische Trikot übergestülpt.
Überhaupt ist die Förderung von Toleranz und Verständnis gegenüber anderen Ländern und Kulturen, der Abbau von Ängsten und Fremdenfeindlichkeit ein Mittelpunkt der Idee der Schul-WM. Das ist zweifelsfrei gelungen, denn im Wiltinger WM-Stadion tummelten sich 16 verschiedene Nationen, Kulturen und begeisterte Fußballfans. Plötzlich spielten Herkunft oder Religion keine Rolle mehr, wenn z.B. beim Erklingen der marokkanischen Nationalhymne die Kinder die Hand zum Herzen führten. Gerade deshalb unterstützt auch der Landkreis Cham das Projekt ideell und finanziell. Aber auch verschiedene Sponsoren haben Patenschaften für die Teilnehmerländer übernommen. Unterstützung kam sogar aus Fernost, denn die Botschaft von Südkorea hat einen kompletten Trikotsatz zur Verfügung gestellt, mit den in koreanisch aufgedruckten Spielernamen. Das Generalkonsulat von Frankreich hat die Beziehungen zum französischen Fußballverband genutzt und ebenfalls Trikots für die Kinder organisiert.
Aber nicht nur die Kinder schlüpften in die Trikots der verschiedenen Nationalmannschaften, auch Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten und Geschwister sorgten für ein kunterbuntes Publikum. Auch wenn bei den vermeintlichen Verlierern kurzzeitig die eine oder andere Träne der Enttäuschung vergossen wurde, so entwickelten die Kinder schnell Sympathie für andere Länder und schwenkten plötzlich die Fahnen der Länder, gegen die sie noch kurz vorher verloren hatten.
Für diese Gute Laune war auch Stadionsprecher Frank Betthausen mitverantwortlich. Mir spitzfindigen und witzigen Kommentaren sorgte er für viele Lacher und der für die Schul-WM engagierte „Wahl-Ire“ ist mit Stadion-DJ Felix Mückl (aus Monaco eingeflogen) längst zum unverzichtbaren Bestandteil der Veranstaltung geworden. Ohnehin wäre das Projekt ohne das grandiose ehrenamtliche Engagement von rund 50 Helfern aus Sport- und Förderverein nicht zu stemmen. Deshalb hat sich Chef-Organisator Karlheinz Sölch bei jedem einzelnen ganz herzlich für den Einsatz bedankt.
Eigentlich gab es in dem Turnier überhaupt keine Verlierer. Deshalb verzichten wir an dieser Stelle auf eine detaillierte Berichterstattung der Ergebnisse. Gewinner waren alle: Kinder, Helfer, Eltern, Fans, Schule und Verein - mit Südkorea als verdienten Schul-Weltmeister 2022.